Im Schillerjahr 2005 plante die Stiftung Denkmalpflege die Restaurierung des Schillerdenkmals am Dammtordamm.
Das Hamburger Schillerdenkmal ist das Hauptwerk des jung verstorbenen Hamburger Künstlers Julius Lippelt (1829 – 1864). Bereits 1923 wurde es als Nr. 31 in die Hamburger Denkmalliste aufgenommen. Die Idee zu einem Schillerdenkmal in Hamburg entstand aus den rauschenden Feiern zum 100. Geburtstag Schillers im Jahre 1859. Ein Schillerverein gründete sich und betrieb seither den Denkmalgedanken. Ein Künstler wurde in dem jungen Hamburger Julius Lippelt rasch gefunden.
Er entwarf das Denkmal mit der schlanken Bronzefigur Schillers und den vier allegorischen Assistenzfiguren der Dramatik, Lyrik, Geschichte und Philosophie. Sie stehen auf einem Granitsockel, der mit einem Metallgitter eingefasst ist. Dem Hamburger Nachkriegsdenkmalpfleger Grundmann zufolge handelt es sich bei dem Hamburger Schillerdenkmal um das bedeutendste und gelungenste der zahlreichen deutschen Schillerdenkmäler.
Größere Probleme warf die Wahl des Standorts auf. Hamburg war auch im 19. Jahrhundert keine mit repräsentativen Plätzen reich gesegnete Stadt. Der Künstler selbst, Julius Lippelt, schlug dann den Platz vor der Kunsthalle vor und überzeugte auch den Schillerverein. Schon die Feier am Standbild zum 100. Todestag im Mai 1905 wurde empfindlich gestört durch die Bauarbeiten am 1906 fertig gestellten neuen Zentralbahnhof. Die ursprüngliche Grünanlage vor dem Altbau der Kunsthalle diente während der Nachkriegsjahre als Parkplatz. Das Schillerdenkmal war nach der Einlagerung während des Bombenkriegs ohne seine Musen, die die Begehrlichkeit von Metallräubern geweckt hatten, wieder aufgestellt worden. Schiller wirkte nun als Parkplatzwächter. Es musste also ein neuer Platz für das Denkmal gefunden werden. Der Denkmalpfleger Grundmann gab den Ausschlag für den jetzigen Standort, mit dem Argument, Denkmäler hätten – anders als Plastiken – ihren Bezug im bebauten Raum. 1958 zog Schiller an den Dammtordamm.
Inzwischen bedurfte das Schillerdenkmal dringend der Restaurierung: Das Sandsteinfundament, das den Granitsockel trägt, war beschädigt und musste erneuert werden. Die Bronzefiguren waren durch die Schadstoffe und Schmutzpartikel in der Luft von Korrosion bedroht und mit schwarzen Krusten bedeckt. Risse und Fugen entstanden. Auch das tragende Innengerüst musste durch modernere Materialien ersetzt werden. Die Kosten der Restaurierung betrugen ca. 120.000.- € und wurden von Hamburger Bürgern und Stiftungen getragen.
Literatur: Roland Jaeger, Das Hamburger Schillerdenkmal, Hamburg, 1980.
Die Lage des Denkmals entnehmen Sie bitte unserer Projektübersicht.