Stiftungsobjekte

Seit ihrer Gründung hat die Stiftung Denkmalpflege Hamburg immer wieder historische Zeugnisse genuin Hamburger Baukultur in ihre Obhut genommen, für die Nachwelt erhalten und einer neuen Nutzung zugeführt.


Gängeviertel

Bäckerbreitergang 49 – 58 / Dragonerstall 9 –13, Neustadt 

Die Gebäude im Bäckerbreitergang / Ecke Dragonerstall sind die letzten Überreste der historischen Bebauung der dicht bevölkerten Gängeviertel und ein wichtiges Zeugnis Hamburger Geschichte. Die Häuser Bäckerbreitergang Nr. 51 bis 58 wurden im 18. und 19. Jahrhundert in typischer traditioneller Hamburger Fachwerkbauweise als Buden- und Sahlbebauung errichtet. So entstand das typische Bild der drei nebeneinanderliegenden Eingangstüren, die direkt in die Erdgeschosswohnung bzw. durch die mittlere Tür über eine schmale Stiege in den im ersten Stock liegenden Sahl führte. An der Pflasterung der Straße lässt sich noch erkennen, wie eng der Gang früher war. Als dem denkmalgeschützten Ensemble der Verfall drohte, kamen die Gebäude 1978 in das Eigentum der neu gegründeten Stiftung. Diese bewahrte die Häuser vor dem Abriss, sanierte sie fachgerecht und erhält sie seither als bezahlbaren innerstädtischen Wohnraum. 


Kanzlerhaus Harburg

Neue Straße 59, Harburg 

Nach dem Harburger Schloss ist das Haus Neue Straße 59 das ranghöchste Gebäude in Harburg. Die Kanzler der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg verwalteten von hier aus Harburg und seine Umgebung. 1710 wurde über dem alten Gewölbekeller des Vorgängerbaus von 1642 ein neuer repräsentativer Fachwerkbau mit barockem Walmdach errichtet. Bei einem späteren Umbau um 1780 erhielt das zweigeschossige traufständige Fachwerkhaus ohne Ziermauerwerk ein großzügiges klassizistisches Treppenhaus, das in Hamburg über einen hohen Seltenheitswert verfügt. Nach Erwerb und Restaurierung durch die Stiftung Denkmalpflege Hamburg wird das Haus heute von verschiedenen sozialen und gemeinnützigen Institutionen genutzt. 


Ensemble Bramfelder Dorfplatz

Bramfelder Dorfplatz 1 & 3, Bramfeld

Die alte Schule und das „Rathaus“ am Bramfelder Dorfplatz gehören zu den ersten Objekten, die Eigentum der Stiftung Denkmalpflege Hamburg wurden. Beide Bauten haben ortsbildprägenden Charakter und markieren das Zentrum des ehemaligen Dorfes Bramfeld. Das Schulhaus (Bramfelder Dorfplatz Nr. 3) entstand 1888 / 1889 als Ersatz für die alte Schulkate des Ortes. Als Gebäude der Gemeindeverwaltung errichtete man 1911 / 1912 das „Rathaus“ (Bramfelder Dorfplatz Nr. 1) nach Plänen von Peter Claussen; dem inzwischen vereinfachten Dach fehlt heute der charakteristische Uhrenturm. Für die Nutzung des Ensembles wurde von der Stiftung Denkmalpflege Hamburg ein Erbpachtrecht vergeben.


Fontenay’sche Häuser

Mittelweg 183 & 185, Rotherbaum

Ein herrschaftliches Landhaus als massiver Backsteinbau und ein Doppelhaus auf massiv gemauertem Sockel in Fachwerk ausgeführt – die um 1816 errichteten klassizistischen Gebäude Mittelweg 183 und 185 sind die frühesten Zeugnisse der bürgerlichen Bebauung des Klosterlandes Harvestehude vor der Hamburger Befestigung am Dammtor. Sie waren ursprünglich Teil der nach ihrem Bauherrn John Fontenay benannten Siedlungsanlage Fontenay, die sich vom Mittelweg bis an die Alster erstreckte. Nachdem das Doppelhaus seit 1997 leer stand und im Jahr 2000 durch Brandstiftung schwer beschädigt wurde, kamen beide Gebäude in die Obhut der Stiftung Denkmalpflege Hamburg. Nach einer aufwendigen Sanierung des Doppelhauses, bei welcher der äußere Charakter der Entstehungszeit wiederhergestellt wurde, sind beide Objekte heute vermietet.


Bergedorfer Mühle

Chrysanderstraße 52, Bergedorf 

Der einstöckige Galerieholländer wurde 1831 von dem Gerber Heinrich Martin Biel als Lohmühle errichtet. 1880 wurde sie zur Kornwindmühle mit drei Mahlgängen umgebaut und bis 1967 betrieben. Neben dem Windantrieb verfügt die Mühle über einen Dieselmotor von 1926 und einen Elektromotor von 1943. Alle drei Antriebe können nebeneinander betrieben werden. Diese Besonderheit macht die Bergedorfer Mühle, die nach dem Ende des Betriebs nicht verändert wurde, zu einem einzigartigen technischen Denkmal. Die Stiftung Denkmalpflege Hamburg hat die Bergedorfer Mühle im Jahre 2003 erworben und sie dem Verein „Bergedorfer Mühle e. V.“, der die Mühle seit 1995 betreut, zur Verfügung gestellt. Der Verein hat die Mühle umfassend restauriert und mit neuen Flügeln versehen. 


Rauchkate Fischbek

Cuxhavener Straße 432, Neugraben-Fischbek

Unter der Adresse „Fischbek 1“ war die Rauchkate von Neugraben kommend lange Zeit das erste Haus im Dorf Fischbek. Das Gebäude wurde als sogenanntes „Gesindehaus“ vermutlich für einen nicht erbberechtigten Bauernsohn in den 1720er Jahren errichtet und zählt zu den ältesten Bauwerken des Stadtteils. In den 1880er/90er Jahren wurde die Kate umfassend umgebaut und ein neuer Bereich für die Küche und zwei weitere Räume im Stall geschaffen. Im westlichen Stallteil wurde in den 1920er Jahren ein Schlafzimmer eingebaut, weitere tiefgreifende bauliche Veränderungen fanden danach nicht mehr statt. Das Haus besitzt bis heute keinen Schornstein und diente bis weit ins 20. Jahrhundert hinein als Wohn- und Rauchhaus. Diese besondere Nutzung und der gute Erhaltungszustand machen die Rauchkate zu einem wertvollen Zeugnis der bäuerlichen Wohnkultur im ehemaligen Dorf Fischbek. Von der Stiftung Denkmalpflege Hamburg gerettet, wird sie vom Trägerverein „Huus un Hoff“ denkmalgerecht saniert und soll einer kulturellen Nutzung zugeführt werden. 

Rauchkate (Cuxhavener Straße 432, Neugraben-Fischbek). Foto: Manfred Wiggert
Foto: Manfred Wiggert

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